AusstellungFukushima, Tschernobyl und wir
zu Fakten und Folgen
der beiden schlimmsten Reaktorunfälle bisher
Überarbeitet und aktualisiert März 2024
Tafel 140 SekundenMenschenmassen gegen das Strahlenfeuer
Von lebenden und fernlenkbaren Robotern
Von lebenden und fernlenkbaren Robotern
Wie der Großteil der Liquidator*innen sind auch die 3.500 »Bio-Roboter« auf dem Dach des Maschinenhauses Soldaten und Reservisten der Roten Armee. Aus allen Teilen der Sowjetunion müssen diese zum atomaren Katastropheneinsatz
antreten. Doch auch Hunderttausende Arbeiter*innen, Ingenieur*innen, Krankenpfleger*innen und Wissenschaftler*innen sind in Tschernobyl hohen Strahlendosen ausgesetzt – längst nicht alle freiwillig. Die »Schutzausrüstung« der Liquidator*innen ist oft nur marginal. Am Ende erhalten sie ein paar gute Wünsche und eine Plakette (siehe Bild).
(SWR, Die Schlacht von Tschernobyl, 2014)
2 fernlenkbare Roboter
Die »Atom-Feuerwehr« der deutschen AKW-Betreiber, der bei Karlsruhe stationierte Kerntechnische Hilfszug, schickt unter anderem zwei fernlenkbare Roboter zur Unterstützung der Katastrophenarbeiten nach Tschernobyl. Lange jedoch halten sie nicht durch: Der eine bleibt im warmen Teer stecken. Beim anderen versagt die Elektronik – die Strahlung ist zu hoch.
»Bei einem Kernkraftwerk wird sich der Unfall nie so darstellen oder kann sich gar nicht so darstellen, dass der große Knall passiert und dass das Ding in die Luft fliegt.«
(ARD, Monitor, ca. April 1989)
Super-GAU
Tafel 2Tschernobyl, 26. April 1986Um 01:23 Uhr gerät die atomare Kettenreaktion in Block 4 des AKW Tschernobyl in der Ukraine außer Kontrolle.
Radioaktivität der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki
Der Super-GAU von Tschernobyl setzt 200 mal so viel Radioaktivität frei wie die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki zusammen.
Zwei ExplosionenZwei Explosionen zerstören den Reaktor, sprengen seinen 1.400 Tonnen schweren Deckel in die Luft und schleudern eine radioaktive Wolke neun Kilometer hoch in die Atmosphäre.
190 tUran, Plutonium, Spaltprodukte
Ein Drittel davon verstreuen die Explosionen in der näheren Umgebung des Kraftwerks. Der Rest gerät mit den 1.700 Tonnen Grafit in Brand, das die Brennelemente umgibt. 50 Meter hoch schlagen die Flammen aus dem Reaktor, die Temperatur im Kern steigt auf 2.500 Grad: Die hochradioaktiven Brennstäbe schmelzen.
(UNSCEAR, 2000; TORCH, 2006)
80 HelikopterUnmengen von Sand, Bor, Blei und Beton schüttet eine Flotte von 80 Helikoptern über dem Reaktorkern ab, um das Feuer zu löschen und die Freisetzung radioaktiven Materials zu stoppen. Doch ein Großteil landet knapp daneben, der Brand ist erst am zehnten Tag unter Kontrolle.
886.000 m³Radioaktive Abfälle
(GRS, 29 Jahre nach dem Unfall, 17.04.2015)
90.000Bauarbeiter*innen
2 Mrd. Euro teure zweite Hülle überspannt ihn seit 2019. Sie soll 100 Jahre halten.
(pripyat.com; sarkophag-archiv-forschung.jimdo.com; GRS, 29 Jahre nach dem Unfall, 17. April 2015; Wikipedia)
»Der Ausstieg aus der (Kern-)Technik ist der Weg von Dummköpfen und Feiglingen.«
(Kafka, Die Informationslüge, S. 72)
Die Wolke
Zum AnfangTafel 3Radioaktiver Regen für ganz Europa – und darüber hinaus»Das ganze Land Bayern hätte (…) in eine Zone verwandelt werden müssen, in der wir alle Schutzanzüge tragen.«
(Kafka, Die Informationslüge, S. 71)
Nach der Explosion des Reaktors treibt eine erste Wolke radioaktiver Gase und Partikel in Richtung Skandinavien. Dort schlagen am 27. April 1986 die Messgeräte aus.
Eine zweite Wolke zieht wenig später nach Westen. Am 30. April regnet ihre strahlende Fracht unter anderem in Deutschland und Österreich ab; Bayern wird so zur am höchsten kontaminierten Zone außerhalb der Sowjetunion.
Eine dritte Wolke zieht ab dem 1. Mai in Richtung Süden. Sie erreicht Griechenland, Kleinasien und Nordafrika. Erst 30 Tage nach dem Unfall hören die Freisetzungen auf.
Prypjat
Die Bewohner*innen haben zwei Stunden Zeit, eine Handvoll Sachen zu packen. Prypjat ist bis heute unbewohnbar.
Insgesamt werden kurz nach dem Atomunfall 350.000 Menschen evakuiert oder später umgesiedelt. Anfang 2005 waren nach Angaben der ukrainischen Regierung 89 Prozent von ihnen krank.
(SWR, Die Schlacht von Tschernobyl, 2014; TORCH, 2006)
8 MillionenLeben im Fallout
(IPPNW, 30 Jahre Leben mit Tschernobyl, 5 Jahre Leben mit Fukushima, Gesundheitliche Folgen der Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima, 2016; TORCH, 2006)
Europa kontaminiert
Im Ergebnis sind 3,9 Mio. Quadratkilometer, das sind 40 % der Fläche von Europa, mit mehr als 4.000 Bq/m² Cäsium‑137 belastet, 218.000 Quadratkilometer (2,3 % der Fläche) sogar mit mehr als 40.000 Bq/m². Europaweit sind 600 Millionen Menschen vom radioaktiven Fallout betroffen.
(TORCH, 2006)
Cäsium-137Strahlende Schweine
(TORCH, 2006; Strahlentelex 01/2024)
»Eine Gefährdung besteht nur in einem Umkreis von 30 bis 50 Kilometern um den Reaktor herum.«
Bundesinnenminister, am 29. April 1986
in der ARD
(Kafka, Die Informationslüge, S. 13)
Die Opfer
Tafel 4Nicht nur die Liquidator*innen leiden
Entwicklung der Neuerkrankungsrate bei Schilddrüsenkrebs in Weißrussland 1970 – 2010
Nach Tschernobyl kamen europaweit etwa 800.000 Mädchen weniger zur Welt, als nach der Geburtenstatistik und dem normalen Geschlechterverhältnis zu erwarten gewesen wäre. Das Geschlechter-Ungleichgewicht war umso größer, je mehr radioaktiven Fallout die Region abbekommen hatte. Insbesondere weibliche Embryos sind sehr strahlenempfindlich.
Um die 5.000 Säuglinge sind europaweit nur aufgrund der Strahlenbelastung durch Tschernobyl gestorben. Für viele Länder ist eine in den Monaten nach Tschernobyl deutlich erhöhte Perinatalsterblichkeit (Totgeburten und Säuglingstode in den ersten Lebenstagen) nachgewiesen, vor allem in stärker belasteten Gebieten.
Bis 2056 sind 240.000 zusätzliche Krebsfälle in Europa wegen Tschernobyl zu erwarten. Die Krebserkrankungen der Hunderttausenden Liquidator*innen sind dabei nicht einmal mitgerechnet.
(IPPNW, 30 Jahre Leben mit Tschernobyl, 2016)
Drei Beine
Küken mit drei Beinen kommen nach Tschernobyl ebenso zur Welt wie Ferkel ohne Augen, Kaninchen ohne Beine, Schafe ohne Fell oder mit nur einem Auge, Fohlen mit fehlenden Hautpartien und Ziegenlämmer mit Korkenzieherbeinen oder offenem Bauch: In ganz Europa steigt die Zahl der Fehlbildungen auch bei Tieren deutlich an. Bei den besonders strahlenempfindlichen Ziegen melden einige Züchter*innen bis zu 40% Verluste an Jungtieren. In Bayern und auf Korsika – relativ stark vom radioaktiven Fallout kontaminierten Gebieten – kommt es zu Fehl- und Frühgeburten bei Kühen.
(IPPNW, 30 Jahre Leben mit Tschernobyl, 2016)
»Die Atomindustrie kann jedes Jahr eine Katastrophe wie Tschernobyl verkraften.«
wenige Monate nach dem Super-GAU
(IPPNW, Gesundheitliche Folgen von Tschernobyl, 2011)
Mega-Schock
Zum AnfangTafel 5Strahlung, Verharmlosung, Angst
Spielen verboten
Spielen verboten
Freilandgemüse Nicht mehr essbar
Verstrahlte Milch
solle Milch nicht mehr verzehrt werden,
befindet die Strahlenschutzkommission
am 2. Mai. Da hat der Fallout die Weiden längst kontaminiert. Ein Kind, das einen derart belasteten Liter trinke, handele sich damit die Strahlenbelastung von zehn Röntgenaufnahmen ein, kontern kritische Wissenschaftler*innen. Messwerte aus Molkereien gelten vielerorts als Verschlusssache. H-Milch und Milchpulver von vor dem Super-GAU sind der Renner. Die verstrahlte Frischmilch wird ebenfalls zu Milchpulver verarbeitet.
Brokdorf und Co
Eltern gegen Atomkraft
»Die Union geht davon aus, dass der Ausbau der Kernenergie wie geplant fortgeführt wird. Es wird sicher auch in den nächsten Jahren ein Kernkraftwerk pro Jahr dazugebaut werden.«
(Kafka, Die Informationslüge)
Auf der Flucht
Zum AnfangTafel 6 »Es leben ahnungslose Kinder an Orten, die stärker verstrahlt sind als die evakuierte Sperrzone.« Tarō Yamamoto, Anti-Atom-Aktivist und Abgeordneter
Tafel 6 »Es leben ahnungslose Kinder an Orten, die stärker verstrahlt sind als die evakuierte Sperrzone.« Tarō Yamamoto, Anti-Atom-Aktivist und Abgeordneter
Fluchtfehler
(Neureuter, Fukushima 360°, 2014)
Rund 90 nicht gehfähige Patient*innen eines Krankenhauses werden bei der Evakuierung der Zehn-Kilometer-Zone zunächst zurückgelassen. Weil es im AKW zu immer neuen Explosionen kommt, verzögert sich ihre Rettung. 45 Patient*innen sterben.
(Mainichi Daily News, 20.12.2011)
Flucht-Grenz-Wert
Flucht-Grenz-Wert
(Spiegel Online, 11.04.2011)
Eine jährliche Strahlenbelastung von 20 Millisievert hält die japanische Regierung seit dem Super-GAU von Fukushima für jede und jeden zumutbar – das 20-fache des Grenzwerts, den die Internationale Strahlenschutzkommission unter normalen Umständen empfiehlt. Für Orte, die so weit dekontaminiert sind, dass der erhöhte Grenzwert angeblich nicht mehr überschritten wird, hebt die Regierung die Evakuierungsanordnung auf. Wer dann nicht zurückkehrt, hat kein Anrecht auf Entschädigung mehr.
(Greenpeace, Japans Atomkrise, 2015)
»Wir sind nicht in einer Situation, in welcher die Anwohner Gesundheitsschäden fürchten müssten.«
(The Telegraph, 15.03.2011)
3-Kern-Schmelze
Tafel 7Fukushima11. März 2011
Chronik der Nuklearkatastrophe 11. März 2011 AKW Fukushima-Daiichi
Chronik der Nuklearkatastrophe 11. März 2011 AKW Fukushima-Daiichi
Protokoll Tag 1
14:47 Ausfall der externen Stromversorgung des AKW, automatische Schnellabschaltung der drei laufenden Reaktoren
15:08 Drei schwere Nachbeben bis 15:25
15:36 Ausfall der Notstromgeneratoren: »Station Blackout« im gesamten AKW
15:41 Hauptwelle des Tsunamis trifft das Kraftwerk
15:42 TEPCO meldet »nuklearen Notfall« in Reaktoren #1–3
17:00 TEPCO beordert mobile Stromgeneratoren aus anderen Kraftwerken nach Fukushima
17:07 Notkühlsystem in Reaktor #1 endgültig ausgefallen, der Druck im Reaktor steigt; wenig später ist so viel Wasser verdampft, dass die Brennstäbe teilweise freiliegen und zu schmelzen beginnen
18:20 Stromgeneratoren sind im Verkehrschaos stecken geblieben; TEPCO ordert weitere Notstromgeneratoren
19:03 Regierung ruft nuklearen Notstand aus
22:00 Erste Notstromgeneratoren eingetroffen, aber die Kabel sind zu kurz, da der Reaktorkeller überflutet ist. TEPCO ordert Batterien per Helikopter
Chronik der Nuklearkatastrophe 12. März 2011 AKW Fukushima-Daiichi
Chronik der Nuklearkatastrophe 12. März 2011 AKW Fukushima-Daiichi
Protokoll Tag 2
05:46 Feuerwehr pumpt Wasser in Reaktor #1, um Kernschmelze zu verzögern
06:50 Aufsichtsbehörde ordnet das Abblasen von radioaktivem Dampf aus den Reaktoren #1 und #2 zur Druckentlastung an
09:04 Da die elektrischen Antriebe mangels Strom nicht funktionieren, müssen Arbeiter*innen die Armaturen in Reaktor #1 von Hand bedienen. Wegen der hohen Strahlung können sie nur ein Ventil ein bisschen öffnen
11:36 Notkühlung von Reaktor #3 fällt schrittweise aus
14:53 Kein Wasser mehr da zum Einspeisen in Reaktor #1
15:25 Wasserstoffexplosion in Reaktor #1, zerstört unter anderem frisch gelegte Stromkabel und Wasserschläuche
20:41 Abblasen von radioaktivem Dampf aus Reaktor #3 zur Druckentlastung
Chronik der Nuklearkatastrophe 13. März 2011 ff. AKW Fukushima-Daiichi
Chronik der Nuklearkatastrophe 13. März 2011 ff. AKW Fukushima-Daiichi
Protokoll Tag 3 ff.
05:10 Kernschmelze in Reaktor #3 hat begonnen
15:38 Der Flugzeugträger USS Ronald Reagan wird hundert Meilen vor der japanischen Küste radioaktiv kontaminiert und liefert damit den ersten Hinweis auf die Existenz einer »radioaktiven Wolke« über dem Pazifik
14. März 2011
11:01 Explosion in Reaktor #3, beschädigt unter anderem die Kühlung in Reaktor #2 und #3
17:00 Kernschmelze in Reaktor #2 beginnt
15. März 2011
06:11 Wasserstoffexplosion in der Kondensationskammer von Reaktor #2
06:12 Explosion in Reaktor #4
08:00 Notfall-Einsatzzentrale fünf Kilometer vom AKW entfernt muss wegen Strahlung geräumt werden
17. März 2011
Erste radioaktive Partikel in den USA (Seattle) nachgewiesen
25. März 2011
EU ruft »radiologischen Notstand« aus und erhöht (!) die Strahlengrenzwerte für Nahrungsmittel
Verseuchtes Wasser
(GRS, 10 Jahre Fukushima, 2021; TEPCO 24.01.2024; IPPNW 24.08.2023)
Aufräumen
Die Bergung der abgebrannten Brennelemente aus den Abklingbecken der zerstörten Blöcke 1–3 beginnt erst 2019. Sie wird bis mindestens 2031 dauern. Die Bergung der geschmolzenen Reaktorkerne hat selbst 13 Jahre nach dem Unfall nicht einmal begonnen.
(AP, 15.10.2011; Greenpeace, Japans Atomkrise, 2015; Tepco, 25.01.2024)
Insgesamt 25.000 Menschen sind allein bis Herbst 2013 an der Unfallstelle im Einsatz. 85 % davon sind Leiharbeiter*innen, Freiwillige, Subunternehmer*innen, größtenteils mangelhaft geschult, vorbereitet und ausgerüstet. Vier Tage nach Beginn der Katastrophe setzt die japanische Regierung den Strahlengrenzwert für die Katastrophenarbeiter*innen von 100 auf 250 Millisievert pro Jahr herauf.
(Mainichi Daily News, 01.05.2011; Neureuter, Fukushima 360°, S. 114)
Mindestens 30 Jahre werden die Sicherungs-, Aufräum- und Stilllegungsarbeiten im AKW Fukushima nach Angaben der japanischen Regierung dauern. AKW-Betreiber TEPCO geht von 30–40 Jahren aus, Greenpeace hält alles unter 50 Jahren für unrealistisch.
(dapd, 1.11.2011; Greenpeace, Japans Atomkrise, 2015)
»An einem solchen Tag darf man nicht einfach sagen, unsere Kernkraftwerke sind sicher. Sie sind sicher.«
12. März 2011
Atommüll in Säcken
Tafel 8Vom erfolglosen Versuch, die Strahlung wieder los zu werden
Gärten und Parks, Wälder, Wiesen und Felder: Der Super-GAU hat alles zu Atommüll gemacht. Er landet in Bigpacks, die sich überall stapeln. Der Reinigungserfolg ist trotz des Aufwands sehr begrenzt: Denn Wind und Regen treiben immer wieder neue strahlende Partikel aus der Umgebung herbei.
Schaben und Graben
Schaben und Graben
(Neureuter, Fukushima 360°)
Bis zu 100 Millionen Kubikmeter verstrahlte Erde müssten abgetragen werden, wenn alle 2.000 Quadratkilometer dekontaminiert werden sollen, die eine Belastung von mehr als einem Mikrosievert pro Stunde verursachen. Mit dem strahlenden Haufen könnte man den Tokyo Dome, das 55.000-Zuschauer-Baseballstadion, 80 mal füllen – unter der Annahme, dass der Boden jeweils nur fünf Zentimeter tief abgegraben wird.
(The Asahi Shimbun, 15.09.2011)
14 Millionen strahlende Bigbags
14 Millionen strahlende Bigbags
Das Plastikgewebe ist nicht UV-beständig und wird unter Witterungseinflüssen schnell brüchig. Ein Drittel liegt auch zehn Jahre nach dem Super-GAU noch immer unter freiem Himmel. Bis 2045 soll die kontaminierte Erde über das ganze Land verteilt vergraben werden – als Straßenunterbau oder gar unter Gemüsefeldern.
(Greenpeace, Japans Atomkrise, 2015; Deutsche Welle, 09.03.2021)
Aus dem Dekontaminationsratgeber der Japanese Society of Radiation Safety Management, August 2011:
Aus dem Dekontaminationsratgeber der Japanese Society of Radiation Safety Management, August 2011:
(Neureuter, Fukushima 360°, S. 129)
»Das gefährdete Gebiet in Fukushima beschränkt sich auf eine Fläche von 0,3 Quadratkilometer.«
(dpa, 07.09.2013)
Zukunft Krebs
Zum AnfangTafel 9Der lange Schatten der Atomkatastrophe von Fukushima
Foto: Asahi Shimbun / picture-alliance
Strahlen-Check
Strahlen-Check einer Evakuierten am 16. März 2011 in Hitachi, um eine mögliche radioaktive Kontamination etwa der Kleidung zu entdecken. Was die gesundheitlichen Folgen der Atomkatastrophe angeht, wäre entscheidender, welche Strahlenbelastung die Frau selbst bereits abbekommen hat, und vor allem, wie hoch diese in den kommenden Jahrzehnten sein wird – der radioaktive Fallout hat schließlich weite Teile Japans kontaminiert.
Foto: Asahi Shimbun / picture-alliance
Strahlenfolgen
Zu den am schnellsten auftretenden Strahlenfolgen nach einem Atomunfall zählt Schilddrüsenkrebs bei Kindern. Rings um Fukushima steigt diese Erkrankungsrate bis heute stark an – ein alarmierendes Zeichen.
Bei den Kindern fängt es an
Viele weitere tauchen in der Statistik gar nicht erst auf: Weil sie außerhalb der Präfektur leben, wo es, Fallout hin oder her, keine Untersuchungen gibt. Oder weil ihr Schilddrüsenkrebs aus absurden Gründen einfach nicht mitgezählt wird.
(IPPNW, Schilddrüsenkrebs bei Fukushima-Kindern, 2021; IPPNW, Japan setzt auch nach Fukushima weiter auf Atomenergie, 2024)
Krebs aus dem Pazifik
71 junge US-Soldat*innen, die von März bis Mai 2011 auf dem Flugzeugträger USS Ronald Reagan im Pazifik vor der japanische Küste im Einsatz waren, sind Anfang 2014 schwer erkrankt. 51 von ihnen leiden an verschiedenen Krebsarten, unter anderem Hodenkrebs, Hirntumore und Leukämie. Das Schiff war mit insgesamt 5.000 Männern und Frauen besetzt.
(heise.de, 09.01.2014)
Stark verstrahlt
Jede*r Zwölfte der 25.000 Arbeiter*innen, die von März 2011 bis Oktober 2012 im AKW Fukushima eingesetzt waren, hat nach Angaben des AKW-Betreibers TEPCO dabei mehr als 100 Millisievert abbekommen, etwa ein Dutzend sogar mehr als 250 Millisievert. Ärzteorganisationen wie die IPPNW empfehlen eine maximale Dosis von 0,3 Millisievert pro Jahr.
(IPPNW, Gesundheitliche Folgen von Fukushima, Update 2015)
»Es ist unwahrscheinlich, dass die Schilddrüsenkrebsfälle, die in der Präfektur Fukushima entdeckt wurden, durch den Unfall im Atomkraftwerk verursacht wurden.«
10 Glück gehabt
Zum Anfang12.3.2011
Zu Beginn der Katastrophe bläst der Wind auf den Pazifik hinaus. Erst am 12. März dreht er für einige Stunden auf Südwest; eine radioaktive Wolke zieht über die Küstenregion nördlich des AKW. Da es aber nicht regnet und die Emissionen noch vergleichsweise niedrig sind, bleibt ein größerer Fallout aus.
15.3.2011
Am 14. März, die Emissionen aus dem AKW sind sehr hoch, zieht ein Tiefdruckgebiet die radioaktive Wolke aus Fukushima zunächst nach Süden und Südwesten, dann wieder nach Norden. Bevor sie am Abend des 15. März auf den Pazifik weht, hat sie den Ballungsraum Tokio überquert; einsetzender Regen hat große Gebiete Ostjapans radioaktiv kontaminiert.
18.3.2011
Vom 16. bis 19. März bläst der Wind wieder nach Westen und verteilt die radioaktiven Stoffe weit über den Pazifik. Am Abend des 19. dreht er jedoch nach Osten, die Emissionen des Tages treiben zurück über Japan, am 20./21. März auch über Tokio. Wie im ganzen Osten der japanischen Hauptinsel sorgt Regen auch hier für Fallout – die Wolke ist allerdings deutlich weniger radioaktiv als die vom 14./15. März.
Strahlender FischDie Radioaktivität im Meerwasser reichert sich über die Nahrungskette an.
(Verbraucherzentrale Hamburg, 2013)
Fallout Wo der Dreck aus Fukushima landet
Fallout Wo der Dreck aus Fukushima landet
(MEXT, November 2011)
Schätzungen gehen davon aus, dass in Fukushima 12 bis 53 Petabecquerel (PBq, das sind Billiarden Becquerel) Cäsium‑137 und 150-160 PBq Jod‑131 in die Luft freigesetzt wurden. Lediglich ein Fünftel davon landete nicht im Meer. Hinzu kommt die direkte Einleitung radioaktiver Substanzen in den Pazifik; die Vereinten Nationen schätzen sie auf 9 PBq Cäsium‑137 und 68 PBq Jod-131 allein bis 30. April 2011. Die Atomkatastrophe von Fukushima ist damit die größte je gemessene singuläre Verschmutzung der Weltmeere.
(NILU, 2012; NILU, 2015; IRSN, 26.10.2011)
»Der Atomunfall war ein extrem lokales Ereignis.«
(The Asahi Shimbun, 02.12.2015)
11 Mega Demos
Zum AnfangTafel 11Mega-DemosMenschenkette, Mahnwachen, Moratorium
Nur Stunden nach den ersten Explosionen in Fukushima bilden 60.000 Menschen eine 45 Kilometer lange Menschenkette vom AKW Neckarwestheim bis nach Stuttgart. Bundeskanzlerin Merkel (CDU) sagt eine Sicherheitsüberprüfung aller AKW zu. Der baden-württembergische Noch-Ministerpräsident Mappus (CDU) schließt tags darauf eine Stilllegung älterer AKW nicht mehr aus.
Montag, 14. März 2011
Merkel setzt die kurz zuvor beschlossene Laufzeitverlängerung der AKW für drei Monate aus. Das AKW Neckarwestheim 1 muss vorübergehend vom Netz. Abends bringen 450 Mahnwachen in ganz Deutschland 110.000 Menschen auf die Straße. Am Dienstagmorgen verkündet Merkel die dreimonatige Stilllegung von acht AKW – und Mappus für Neckarwestheim 1 bereits das endgültige Aus.
Samstag, 19. März 2011
95.000 Menschen beteiligen sich bei Anti-Atom-Demos in 18 Städten.
Montags stellen 726 Mahnwachen mit 140.000 Teilnehmer*innen einen neuen Rekord auf.
Dienstags kündigt Merkel eine »Ethikkommission« an, die das Atomrisiko neu bewerten soll.
Samstag, 26. März 2011 Großdemos in Berlin, Hamburg, Köln und München. »Fukushima mahnt: Alle AKW abschalten« ist mit 250.000 Menschen der größte Anti-Atom-Protest in der Geschichte der Bundesrepublik. Tags darauf verliert Schwarz-Gelb die Wahlen in Baden-Württemberg.
Donnerstags stellt der Vorsitzende der Reaktorsicherheitskommission (RSK) öffentlich das Aus für die acht ältesten AKW in Aussicht.
Samstag, 28. Mai 2011
160.000 Menschen fordern in mehr als 20 Städten »Atomkraft Schluss!« – die zweitgrößten Anti-Atom-Proteste der Geschichte. Keine 48 Stunden später besiegeln CDU, CSU und FDP im Kanzleramt das Aus für acht AKW.
Und anderswo?
In vielen Ländern gibt es nach Fukushima Demonstrationen und Proteste, in Japan gar die größten, die es dort je gab. Einige Staaten überdenken ihre Energiepolitik. In keinem anderen Land jedoch sind die Anti-Atom-Proteste so stark wie in Deutschland – und kein anderes Land schaltet nach Fukushima so viele AKW dauerhaft ab.
Mehr Tempo!
(Repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag von .ausgestrahlt, Januar 2013)
»Das ist für Deutschland eine nicht wieder gut zu machende Katastrophe.«
(mz-online.de, zit. nach AP, 30.05.2011)
Fast passiert
Zum AnfangTafel 12Beinahe-Katastrophen in deutschen und europäischen Atomkraftwerken
Rhein-Main16. Dezember 1987, AKW Biblis AVentil offen
Elbmündung4. Dezember 2001, AKW BrunsbüttelKnallgasexplosion
Schweden25. Juli 2006, AKW Forsmark 1Kurzschluss
Reaktorinnere gepumpt werden können – bis zum Beginn einer Kernschmelze wären ganze 18 Minuten geblieben.
Mehr als 6.500 meldepflichtige Ereignisse in deutschen Atomkraftwerken verzeichnen die Behörden seit 1965. Jedes Jahr haben einige dieser Störungen das Potenzial, sich zu einem schweren Unfall auszuweiten.
Absturzgefährdet
Keines der jemals in Deutschland in Betrieb gegangenen Atomkraftwerke war gegen den Absturz eines großen Passagierflugzeugs geschützt. Selbst in den modernsten Anlagen hätte es dann zum Super-GAU kommen können: Die Schäden wären unter Umständen so groß gewesen, dass die hochradioaktiven Brennelemente nicht mehr gekühlt hätten werden können.
Atomkraftwerke – Technische Oldtimer
Das letzte deutsche AKW ging 1982 in Bau. Neckarwestheim-2 war also so alt wie die ersten Commodore-C64-Heimcomputer, die anderen Reaktoren waren sogar noch älter. Der ständige Neutronenbeschuss macht den Stahl von Reaktoren spröde, die Gefahr, dass Risse entstehen, steigt. Wer behaupten würde, er habe seinen C64 auf aktuelle Standards nachgerüstet, würde lauthals ausgelacht – zu Recht! Bei Atomkraftwerken ist das leider nicht so lustig.
»Unsere Reaktoren sind absolut sicher.«
Was wäre wenn
Zum AnfangTafel 13Folgen eines Super-GAU in DeutschlandDas Bundesamt für Strahlenschutz hat nach Fukushima simuliert, welche Folgen ein ähnlicher Atomunfall in Deutschland hätte.
Bei anderen Unfall- und Wetterbedingungen wären noch weit größere Gebiete betroffen. Selbst die besten Katastrophenschutzpläne helfen da nicht mehr weiter.
(BfS, urn:nbn:de:0221-201204128010)
Nur Abschalten reduziert das Risiko 2011
Im März 2011, wenige Tage nach dem Super-GAU in Japan, gehen die acht technisch ältesten und unsichersten Reaktoren vom Netz: die AKW Brunsbüttel, Krümmel, Unterweser, Biblis A+B, Philippsburg 1, Neckarwestheim-1 und Isar-1.
9 Atomkraftwerke laufen weiter.
2015
8 Atomkraftwerke laufen weiter.
2018
7 Atomkraftwerke laufen weiter.
2020
6 Atomkraftwerke laufen weiter.
2021
3 Atomkraftwerke laufen weiter.
2024
(WNISR 2023)
AKW Temlín
AKW Gösgen: Druckwasserreaktor, 1.060 MW Leistung, in Betrieb seit 1979.
AKW Leibstadt: Siedewasserreaktor, Leistung 1.280 MW, direkt an der deutschen Grenze gegenüber von Waldshut gelegen, in Betrieb seit 1984
AKW Dukovany 1–4 (CZ)
Vier Druckwasserreaktoren sowjetischer Bauart (WWER-440) ohne Sicherheitsbehälter (!), Leistung je 505 MW, Inbetriebnahme 1985–1987. Abschaltung verschoben auf 2038–2047, ggf. noch später. Neubau eines Reaktors (1.200 MW) geplant seit 2012.
(WNISR 2023)
AKW Temlín
AKW Temelín 1+2 (CZ)
Zwei Druckwasserreaktoren sowjetischer Bauart (WWER-1000), in Betrieb seit 2000 und 2002, Leistung je 1.080 MW. Bau zweier weiterer Reaktoren 1985 begonnen und 1990 gestoppt. Neubau von 2 Reaktoren seit 2007 geplant, 2014 aufgegeben, seit 2022 wieder geplant.
AKW Beznau 1+2, AKW Gösgen, AKW Leibstadt (CH)
AKW Beznau: 2 Druckwasserreaktoren à 380 MW Leistung, mit >50 Jahren dienstälteste AKW der Welt (Inbetriebnahme 1969 und 1971), gebaut in einem schmalen Tal auf einer Insel in der Aare und damit extrem Hochwassergefährdet.
AKW Gösgen: Druckwasserreaktor, 1.060 MW Leistung, in Betrieb seit 1979.
AKW Leibstadt: Siedewasserreaktor, Leistung 1.280 MW, direkt an der deutschen Grenze gegenüber von Waldshut gelegen, in Betrieb seit 1984
AKW Cattenom 1–4 (F)
4 Druckwasserreaktoren mit je 1.362 MW Leistung, Inbetriebnahme 1987–1992. Besonders erdbebengefährdet. 2022/23 monatelange Produktionsausfälle wegen Korrosion wichtiger Rohre an allen 4 Reaktoren.
AKW Chooz 1+2 (F)
2 Druckwasserreaktoren mit je 1.560 MW Leistung, in Betrieb seit 1996/1997. Wegen technischer Probleme (u.a. gefährliche Spannungsrisskorrosion wichtiger Rohre) lagen beide Reaktoren in den Jahren 2019–2022 insgesamt mehr als die Hälfte der Zeit still.
AKW Tihange 1+3 (BE)
2 Druckwasserreaktoren mit je 1.000 bzw. 1.080 MW Leistung, am Netz seit 1975 bzw. 1985. Die Abschaltung von Tihange-1 ist 2025 geplant. Tihange-3 bekam eine Laufzeitverlängerung bis 2035 und wäre dann 50 Jahre alt.
AKW Doel 1+2+4 (BE)
3 Druckwasserreaktoren mit 450 MW, 1.060 MW und 1.090 MW Leistung, in Betrieb seit 1974, 1982 und 1985. Im Umkreis von 75 km wohnen 9 Millionen Menschen: Kein anderes AKW in Europa hat eine so dicht besiedelte Umgebung. Die Reaktordruckbehälter von Doel-2 und Doel-3 weisen mehr als 16.000 Risse auf, das Notkühlwasser muss auf mehr als 45°C vorgeheizt werden, um ein Bersten der Behälter durch Temperaturschock zu vermeiden. Doel-1 und Doel-2 sollen 2025 vom Netz gehen, Doel-4 erhielt eine Laufzeitverlängerung bis 2035.
AKW Borssele (NL)
Mehr als 50 Jahre alter Druckwasserreaktor (am Netz seit 1973) mit einer Leistung von 515 MW. Die Dampferzeuger des AKW sind aus demselben korrosionsanfälligen Material gefertigt wie beim Riss-Reaktor Neckarwestheim-2. Laufzeitverlängerung bis 2034, weitere geplant. Niederländische Regierung plant Neubau von bis zu 4 großen Reaktoren.
»Wir wollen die Zahl der Helfer mit ordentlichen Grundkenntnissen im Strahlenschutz mittelfristig von 300 auf 4.000 erhöhen.«
(Focus, 12.04.2011)
Aktiv werden!
Tafel 14Der historische Erfolg der Anti-Atom-Bewegung
Wir dürfen nicht müde werden.
Auch nach dem Abschalten der letzten deutschen AKW treibt die Atomindustrie weiter ihr Geschäft. Firmen aus Deutschland sind an Instandhaltung und Neubau von AKW in ganz Europa beteiligt. In Gronau wird weiter Uran angereichert. Die Atomfabrik in Lingen versorgt AKW in der EU mit frischem Brennstoff. In Zusammenarbeit mit dem russischen Staatskonzern Rosatom will sie ihre Produktion sogar noch deutlich ausbauen. »Atomausstieg« sieht anders aus!
Öko- schlägt Atomstrom
Von 2010 bis 2022 nahm die jährliche Ökostrom-Produktion um 150 Milliarden Kilowattstunden zu. Das ist eineinhalb mal so viel, wie im selben Zeitraum durch die Abschaltung der AKW an Atomstrom wegfiel. Gleichzeitig hat der Einsatz der Anti-Atom-Bewegung den weltweiten Siegeszug der Erneuerbaren ins Rollen gebracht, auch gegen den Widerstand der Fossil-Lobby. 2023/2024 – im Jahr nach dem Abschalten der letzten AKW – verbrauchte Deutschland so wenig Kohle für die Stromproduktion wie seit 60 Jahren nicht mehr. Die Erneuerbaren hingegen erringen Jahr für Jahr neue Rekorde.
(energy-charts.de, 2024)
100 % Erneuerbare Energien
Um den Energiebedarf dauerhaft und zuverlässig zu decken, benötigt Deutschland weder Atomkraft noch fossile Energien. Zahlreiche Studien zeigen: Die Umstellung der Energieversorgung auf 100 Prozent Erneuerbare Energien ist möglich – in Deutschland, Europa und weltweit. Dem nötigen zukunftssicheren Umbau der Energieversorgung stehen Atomkraftwerke nur im Weg. Je schneller sie vom Netz gehen, desto besser für die Energiewende.
54 AKW abgeschaltet
In Japan gingen nach dem Super-GAU in Fukushima binnen 14 Monaten alle 54 AKW vom Netz – und lagen mehrere Jahre still. Erst 2015 fuhren (trotz massiver Proteste) zwei Atommeiler wieder hoch, ganze sieben weitere folgten bis 2024. Weder Japan noch die japanische Wirtschaft sind ohne Atomstrom zusammengebrochen, auch seine Stellung als Hochtechnologieland hat der Inselstaat nicht eingebüßt. Ein sofortiger Atomausstieg ist möglich – nicht nur in Japan!
(dpa, 06.05.2012 und 24.12.2015; WNISR 2023)
Nach Tschernobyl sind wir müde geworden. Nach Fukushima sind wir müde geworden.
Wir müssen schneller sein als das Unglück.
Wir müssen schneller sein als das Unglück.
Das können Sie tun
- Bleiben Sie informiert und beziehen Sie öffentlich und privat Position gegen Atomkraft.
- Verhindern Sie das Ausbremsen der Erneuerbaren Energien und neue Finanz(ierungs)hilfen für AKW-Betreiber und Atomprojekte.
- Widersprechen Sie jenen, die Atomkraft wieder oder immer noch als Zukunftstechnik preisen.
- Stärken Sie die Anti-Atom-Bewegung: mit Ihrem kleinen wie großen persönlichen Engagement und mit finanzieller Unterstützung für Anti-Atom-Initiativen und ‑Organisationen.
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Plakat-Ausstellung
Diese Ausstellung gibts auch zum Aufhängen – auf 15 Plakaten, Format DIN A1. Für mehr Infos und/oder zum Bestellen bitte hier klicken.
Vielen Dank
Eine Ausstellung von .ausgestrahlt, Stand: März 2024
Redaktion: Armin Simon und Bettina Ackermann
Plakatgestaltung: Erik Tuckow [sichtagitation] und Felix Franz
Gestaltung in Pageflow: Erik Tuckow [sichtagitation]
Sprach-Aufnahmen: Bettina Ackermann
Weitere Infos unter ausgestrahlt.de
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3.500 Bio-Roboter
3.500 Bio-Roboter
antreten. Doch auch Hunderttausende Arbeiter*innen, Ingenieur*innen, Krankenpfleger*innen und Wissenschaftler*-innen sind in Tschernobyl hohen Strahlendosen ausgesetzt – längst nicht alle freiwillig. Die »Schutzausrüstung« der Liquidator*innen ist oft nur marginal. Am Ende erhalten sie ein paar gute Wünsche und eine Plakette (siehe rechts).
(SWR, Die Schlacht von Tschernobyl, 2014)
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90% Invalid*innen
(IPPNW, Gesundheitliche Folgen
von Tschernobyl, 2011)
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125000 Tote Liquidator*innen
125000 Tote Liquidator*innen
(IPPNW, 30 Jahre Leben mit Tschernobyl, 2016)
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